ICL - anstatt Kontaktlinsen
Mit dem Begriff ICL werden implantierbare Kontaktlinsen bezeichnet. Die moderne Methode wird zur Verbesserung des Sehvermögens bei 20 bis 45-jährigen Patienten eingesetzt, die nicht für das Augenlasern geeignet sind. Die Implantation ist auch bei Patienten mit trockenen Augen oder einer dünnen Hornhaut erfolgreich. Mit der ICL wird eine stärkere Fehlsichtigkeit als bei den Augenlaserverfahren möglich ist, korrigiert. Die erste Kontaktlinse wurde im Jahr 1993 implantiert. Seitdem wurden bei über 300.000 Patienten Kontaktlinsen-Implantate eingesetzt.
Diese Kontaktlinsenart ist von außen nicht sichtbar, da sie vor die eigene natürliche Linse im Auge und hinter der Iris platziert wird. Bei dem Eingriff wird kein Hornhautgewebe entfernt. Da die Kontaktlinse durch einen nur drei Millimeter großen selbstdichtenden Schnitt ins Auge gebracht wird, ist eine Naht nicht notwendig. Das volle Sehvermögen wird innerhalb kürzester Zeit erreicht und die Patienten können bereits nach einem oder zwei Tagen wieder Autofahren. Über die möglichen Risiken und die Eignung für eine ICL-Implantation beraten Augenkliniken und Augenzentren, an denen der Eingriff durchgeführt wird. In einem Vorgespräch werden die Patienten über alle Nebenwirkungen und möglichen Folgen des Eingriffs aufgeklärt.
Mit der Kontaktlinsen-Implantation kann eine Kurzsichtigkeit bis circa -16,00 Dioptrien, eine Weitsichtigkeit bis circa +10,00 Dioptrien sowie eine Hornhautverkrümmung bis 6 Dioptrien korrigiert werden. Zu den Voraussetzungen für den Eingriff gehört, dass dieser vor dem 48. Lebensjahr und damit vor dem Eintritt der Alterssichtigkeit erfolgt. Außerdem muss im Auge zwischen Hornhaut und Linse ausreichend Platz vorhanden sein, um die Linse sicher positionieren zu können. Während dies bei kurzsichtigen Menschen meistens der Fall ist, erfüllen nur fünfzig Prozent der Weitsichtigen diese Voraussetzung. Die ICL-Implantation zählt weltweit zu den erfolgreichsten Methoden, auch starke Fehlsichtigkeit zu korrigieren.
Bei der Linsenoperation kommt es nur sehr selten zu Komplikationen. Eine Verletzung der eigenen Linse müssen die Patienten nicht befürchten. Durch die Verwendung neuer Kollagenlinsen und einer verbesserten Implantationstechnik kommt es bereits seit mehreren Jahren nicht mehr zu unangenehmen Nebenwirkungen. Die Haltbarkeit einer Kollagenlinse beträgt circa 90 Jahre. Unabhängig von einer Implantation altert aber die natürliche Linse. Die Entwicklung von Altersweitsichtigkeit und altersbedingter Linsentrübung (Grauer Star) bleibt dadurch von einer Implantation unberührt. Eine Altersweitsichtigkeit lässt sich einfach mit einer Lesebrille ausgleichen.
Zudem gibt es die Möglichkeit, die nicht mehr flexible körpereigene Linse durch eine Multifokallinse auszutauschen. Linsenimplantationen werden in Augenkliniken und speziellen Augenzentren durchgeführt und gehören inzwischen zu den häufigsten Eingriffen in der Medizin. Die aktuelle Implantationstechnik gibt es seit Anfang der 1980-er Jahre. ICL-Kollagenlinsen werden seit 19 Jahren verwendet und in vielen Ländern, wie den USA, Japan, Korea und Deutschland eingesetzt. Die Langzeiterfahrungen sind durchweg positiv und belegen eine sichere und nachhaltige Korrektur.
In den USA ist die Kollagenlinsenimplantation von der Bundesgesundheitsbehörde FDA als sicheres Verfahren zugelassen. Die Kontaktlinsenimplantation bestand ebenfalls die strengen Richtlinien der Europäischen Union. Die Implantation dauert je Auge nur zwischen 7 und 10 Minuten. Die gesamte Behandlung beträgt inklusive Vorbereitung und Aufenthalt im OP ungefähr 60 Minuten. Da der Eingriff ambulant durchgeführt wird, zum Beispiel bei Dr. med Bernhard Febrer Bowen, können die Patienten anschließend sofort nach Hause, wo sie sich an diesem Tag etwas Schonung gönnen sollten.